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Mittwoch, 30. Juni 2010

Wie die Kraft des Kletterns hilft

Klettern ist ein Fall für Extremsportler mit stählernen Muskeln und eisernen Nerven. Doch auch Menschen mit Handicap können von der Bewegung in der Vertikalen profitieren. Seit drei Jahren trifft sich jeden Samstag in München die Multiple-Sklerose-Gruppe "MS on the rocks" zum Klettern.

Von Tom Fleckenstein
Stand: 20.06.2010
Kletterhalle in München | picture-alliance/dpa

Die MS-Patienten trainieren mit der Sportwissenschaftlerin Claudia Kern, die das Projekt ins Leben rief:
Zitat
Claudia Kern:

"Das Ideale am therapeutischen Klettern ist, dass wir eine individuelle Leistungsgrenze haben, und die können wir bei jeder Person sehr gut einhalten. Jeder kann so hoch klettern, wie er möchte. Er hat die Möglichkeit zu sagen, mir reicht es, und wir können sofort reagieren."
Klettern stärkt die Muskeln und das Selbstbewusstsein

Multiple Sklerose, MS, ist eine unheilbare Krankheit. Die Folgen sind Gleichgewichts- und Sehstörungen bis zu Lähmungserscheinungen. Es handelt sich um eine chronisch entzündliche Krankheit, bei der die Immunzellen den eigenen Körper angreifen und die Nervenbahnen attackieren. MS ist unheilbar, aber mit Medikamenten behandelbar. Auch durch Klettern lassen sich die Folgen besser in den Griff kriegen. Das Zusammenspiel der Muskeln wird gefördert. Das Klettern stärkt die Muskeln und das Selbstbewusstsein. Die Krankenkassen zahlen die Therapie nicht - trotz der großen Erfolge.

Zitat
Claudia Kern:
"Das Besondere, was wir in der Therapie empfunden haben, ist die Tatsache, dass jeder entsprechend seiner Problematik eine Veränderung erfahren hat. Ganz besonders das Gleichgewicht. Viele haben den Erfolg im Alltag gespürt, dass sie besser stehen können, besser laufen können. Aber sie spüren auch eine bessere Koordinationsfähigkeit insgesamt. Und sie können sich besser orientieren."

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